DER FRÄNKISCHE JEDERMANN
Frei nach Hugo von Hofmannsthals Salzburger „Jedermann“ erzählt Fitzgerald Kusz eine fränkische Version des alten Mysterienspiels über die Vergänglichkeit des Wohlstands, vom Sinn des Lebens und der Unausweichlichkeit des Todes. Der hartherzige Genussmensch "Jedermoo" wird durch seinen jähen Tod mitten aus dem tätigen, erfolgreichen Leben gerissen. In der Stunde Aufschub, die er dem Tod abzuhandeln vermag, kann er jedoch nicht einen einzigen seiner Freunde dazu überreden, ihn auf seinem Weg zu begleiten. Und auch von seinen angesammelten Reichtümern muss er sich nun endgültig trennen. Einzig sein "Gwissen" und sein "Glaum", zwei allegorische Figuren, sind ihm noch eine Stütze und retten ihn schließlich vor dem Teufel und der ewigen Verdammnis.
ELISABETH GÖRNER
ÜBER DEN "FRÄNKISCHEN JEDERMANN"
Ein sehr altes Stück aus dem späten Mittelalter, ein (aus der damaligen Zeit) religiös geprägtes und auch so gemeintes, ganz ursprünglich englisches Mysterienspiel ("Everyman") - und doch so passend für die Gegenwart, auch für das gegenwärtige Forchheim!
Wohl jeder kennt zumindest vom Hören-Sagen die Salzburger Festspiele, bei denen seit 1920 jährlich die erste quasi schon modernere Fassung des "Jedermann" von Hugo von Hofmannsthal aufgeführt wird - als "Das Spiel vom Sterben des reichen Mannes".
Noch dichter heran an das Heute, an uns bringt der Nürnberger Fitzgerald Kusz den "Jedermoo" durch die Nachdichtung im Dialekt. Eine Aufführung im Innenhof der so genannten Forchheimer Kaiserpfalz, volkstümliche, aber nicht nur alte Kostüme und Requisiten, unterstützen sehr die Beziehung zum Hier und Jetzt, die Zeitlosigkeit.
Endgültig unter die Haut geht die Interpretation des "Fränkischen Jedermann" durch den Regisseur Martin Borowski, der sogar über die Personifizierung abstrakter Begriffe (wie: Glaube und Gewissen) hinaus z.B. Gott als die Liebe an sich in Gestalt von drei Frauen aus drei Generationen auftreten lässt! Auch wenn er betont, dass er das bekannte Stück als nicht religiös inszeniertes gesehen wissen will, so entspricht seine Sicht doch auch Strömungen der modernen Theologie und vor allem gibt er den Zuschauern eine große Chance, sich mit angeblich Verstaubtem neu auseinanderzusetzen, nach dem tieferen Sinn von Symbolik zu fragen; ganz besonders aber erleichtert er es dadurch jedem/jeder Einzelnen, den "Jedermann" (der inzwischen wahrscheinlich für Viele zur reinen Kunstfigur auf der Theaterbühne geworden ist) sich tatsächlich als Jedermann und Jedefrau zu begreifen - in einer sehr gefährdeten Welt, für die es aber bei gutem Willen und Zusammenhalt doch noch Hoffnung gibt!
DAS TEAM
Das Junge Theater Forchheim hat mit dem Regisseur des Stücks, Martin Borowski, zahlreiche Theatergruppen und –vereine aus Forchheim und dem Landkreis eingeladen, an dem Projekt mitzuwirken. Dabei passt die Forchheimer Kaiserpfalz perfekt als Kulisse des geistreichen und umwerfend komischen Volksspiels. In der Hauptrolle ist Benjamin Bochmann zu sehen. Für die Kostüme ist Christiana von Roit verantwortlich. Die musikalische Leitung übernimmt René „DerEnte“ Kraus.
BESETZUNG
FREIND
TOD
HERZALA
JEDERMANNS MUTTER
GOTT
TEUFEL
SÜNDERIN
DER ARME NACHBAR
SCHULDNER
SCHULDNERS FRAU
SCHULDNERS KINDER
Martin Lehnert
Patrick Schroll
Roland Moertel
Katharina Kieser
Beate Postler
Clarissa Deinlein
Heidi Müller
Sophia Hubrich
Rüdiger Freund
Selina Picek
Roland Postler
Jürgen Gutschmann
Andrea Sauerwein
Emmie Pimentel
Marlene Sauerwein
Jolina Kaufmann
Viktoria Striepke
VETTER
VETTERIN
MAMMON
GWISSN
GLAUM
HAUSMEISTER
KÖCHIN
MUTTERS BEKANNTE
MADLA
BÜTTEL
PFARRERIN
KUTSCHER
Klaus Hellmerich
Anja Glaser
Frieda Schmitt
Tamara Buchfelder
Caroline Wald
Perdita Winterstein
Inge Hirschmann
Ludwig Daffner
Jutta Daffner
Hedwig Neubert
Julia Seidl
Viktoria Striepke
Jasmin Gebhardt
Maria Weickert
Pauline Schumm
Christine Sauerborn
Lars Kunigk
ENGEL
STATISTERIE
BAND
INZENIERUNG
KOSTÜME
LICHT
TON-/LICHTTECHNIK
SOUFFLAGE
HINTER DEN KULISSEN
Lilia Behringer / Franke Damme / Selma Ertan / Lilly Gennencher / Emili Karapetyan / Inga Karow / Frida Korinth / Sofiia Mohorian / Carla Naumann / Paula Otzelberger / Ida Schneider / Eva Spörlein / Ida Urbanski / Helena Wolf (Schülerinnen der Anna-Grundschule Forchheim)
Elisabeth Görner / Anna-Lena König-Hofmann / Ida Kieser / Lenia Kieser / Melissa Schmitt / Barbara Teschemacher / Helmut Teschemacher
WEILMADOSPILN / Lisa Kintopp (Tuba) / Marcel Meißner (Percussion) / Walter Wolf (Steirische, Akkordeon, Gitarre) / Renè Kraus (Multiinstrumentalist / Arrangement) /André Merx (Glöckner)
Martin Borowski
Christiana von Roit
Martin Wohlleib
Technikteam des jtf
Jutta Dafner
Jutta Dafner / Ludwig Dafner / Elisabeth Görner / Anna-Lena König-Hofmann / Andrea Sauerwein / Janet Siering / Anna Weyknecht
BENJAMIN BOCHMANN
Jedermann
Benjamin Bochmann wurde 1980 in Dresden geboren, lebt aber seit 35 Jahren in Franken. Er studierte Darstellendes Spiel, Germanistik und Geschichte in Erlangen, erhielt eine Gesangsausbildung mit Schwerpunkt im Bereich Chanson und spielt seit 2006 regelmäßig an Theatern in und um Bamberg, wie dem Kindertheater Chapeau Claque, der Theaterwerkstatt Haßfurt und der Landesbühne Oberfranken. Er ist Gründungsmitglied des Theaters im Gärtnerviertel (TiG) und dort neben seiner schauspielerischen Tätigkeit für die technische Betreuung des Theaters zuständig. Er betätigt sich außerdem als Regisseur, Theaterpädagoge, Kampf-Choreograf und Bühnenbildner.
PREMIEREN-IMPRESSIONEN
BILDER
Da wir Sie bitten, während der Vorstellung ihre Kameras und Handys in den Taschen zu lassen, finden Sie hier eine Auswahl an Bildern, die Sie gerne für Ihren privaten Gebrauch herunterladen dürfen.
©Steffen Lechner
Das Projekt wird unterstützt durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.
In Kooperation mit der Stadt Forchheim.